Über den Baumwipfeln

23. Mai 2023

Für das Team der bgm ging es Mitte Mai zu einem ganz besonderen Event: Im Hochseilgarten warteten Herausforderungen, bei denen Mut, Geschicklichkeit, kreative Lösungsansätze und Zusammenarbeit gefragt waren. Ein Erlebnisbericht von bgm-Mitarbeiter Marius Städler.

Es sollte wieder losgehen: Zum ersten Mal seit den Pandemiejahren planten wir als Team der bgm wieder einen gemeinsamen Ausflug. Wohin? Das hielt das Planungskomitee bis zuletzt streng geheim. Dass wir uns bewegen und viel an der frischen Luft aufhalten würden, war allerdings klar – der Hinweis auf „wetterfeste Kleidung“ und „festes Schuhwerk“ in der Einladung war unmissverständlich.

Der Tag startete für alle mit einem gemeinsamen, reichhaltigen Frühstück. Antipasti, Käseplatten, Rührei, Obst, Veggie-Fleischsalat oder Pancakes ließen keine Wünsche offen und boten eine stärkende Grundlage für das, was uns noch erwarten sollte. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir schließlich das Ziel: den Hochseilgarten Altenhof bei Eckernförde. Gelegen in einem Buchenwald nahe der Eckernförder Bucht bietet der Hochseilgarten unzählige Möglichkeiten, aktiv zu werden – unter anderem verschiedene Parcours zwischen den Bäumen in teils schwindelerregenden Höhen, deren Anblick bereits bei unserer Ankunft für Gefühle sorgte, die das gesamte Spektrum von erwartungsvoller Vorfreude über „Nie im Leben!“ abdeckten. Doch dazu später mehr.

Bevor es tatsächlich ans Klettern ging, standen für uns verschiedene Team-Challenges auf dem Programm. Also Aufgaben, bei denen wir körperlich aktiv werden mussten und die wir gemeinsam in kleineren Gruppen zu bewältigen hatten. Das Entscheidende dabei: Egal ob Vorstand oder Azubi, ob kräftig gebaut oder federleicht, ob sportlich oder nicht – die Aufgaben konnten nur gemeinsam gelöst werden, Alleingänge führten hier nicht zum Ziel. So mussten wir beispielsweise einen breiten „Fluss“ überqueren, indem wir uns auf „Schildkröten“ darüber hinweg bewegten (Tierschützer aufgepasst: Bei den Schildkröten handelte es sich glücklicherweise nur um etwas dickere Baumscheiben). Da die Anzahl der „Schildkröten“ aber begrenzt war und nicht ausreichte, um die gesamte Breite des „Flusses“ abzudecken, kam es hier auf genaue Absprachen und ein planvolles Vorgehen an. In einer Menschenkette mussten die Hilfsmittel von hinten nach vorne durchgereicht werden, um die gesamte Mannschaft trockenen Fußes auf die andere Seite zu bringen.

Eine weitere Aufgabe bestand darin, sich als Gruppe aus einem durch drei Schnüre eingefassten Areal zu befreien. Dabei durften die Schnüre allerdings weder unterschritten, noch berührt werden. Hier zeigten sich schnell unterschiedliche und kreative Lösungsansätze, um ans Ziel zu gelangen. Denn während ein Team darauf setzte, dass zunächst die Kräftigeren die Leichten über die Hindernisse hievten, formte ein anderes Team eine Art menschliche Treppe, um auf die andere Seite zu gelangen.

Die letzte Team-Challenge erforderte dann nicht nur eine gehörige Portion Mut, sondern auch Vertrauen in die Kolleginnen und Kollegen. Denn pro Team musste nun je eine Person einen meterhohen Baumstamm erklimmen, nur gesichert durch zwei Seile, deren Ende die Teammitglieder in Händen hielten. Nach dem erfolgreichen Aufstieg erfolgte der wohl herausforderndste Teil: Der Absprung! Unter dem motivierenden Applaus der gesamten Belegschaft und gut gesichert durch das eigene Team ging es dann am Sicherungsseil sanft zurück zum Erdboden.

Nach diesem Teil des Tages war es schließlich an der Zeit, entweder selbst in luftige Höhen vorzudringen und die unterschiedlichen Parcours des Hochseilgartens zu erkunden, oder aber Kraft und Geschick beim Bogenschießen unter Beweis stellen. Meine Wahl fiel auf die erste Option. Bevor es jedoch hoch hinaus in Richtung Baumwipfel ging, erhielten wir zunächst eine ausführliche Einweisung darin, wie die Sicherheitsausrüstung zu benutzen sei. Sehr beruhigend: Durch das System von zwei miteinander verbundenen Karabinern am Klettergurt wurde sichergestellt, dass die Kletternden zu jedem Zeitpunkt – also auch beim Wechsel zwischen verschiedenen Parcours-Elementen – mit einem Sicherungsseil verbunden sein würden. Dem Klettern stand nun also nichts mehr im Wege!

Eingeteilt waren die insgesamt 15 verschiedenen Parcours in die Kategorien Blau, Grün, Rot und Schwarz – ansteigend in puncto Höhe und Schwierigkeitsgrad. Für den Anfang ging es für alle mit einem leichten Parcours los, um sich erst einmal mit den Gegebenheiten und Sicherungsmechanismen vertraut zu machen. Obwohl sich die erste Strecke „nur“ rund sechs Meter über dem Boden befand, merkte ich, wie sich mein Körper in eine positive Alarmbereitschaft versetzte und die Konzentration anstieg. Zwar war ich dank des Klettergurts gesichert, aber ob die Sicherung auch tatsächlich halten würde? Bislang hatte ich das nämlich nur in der Theorie gehört… Der Weg bis zum Ende der Strecke führte über Hängebrücken, Hangelseile, wackelige Holzbalken oder auch Kletternetze. Vor und hinter mir sah ich die Kolleginnen und Kollegen, die sich an die verschiedenen Streckenabschnitte wagten. Sehr schön zu beobachten: Wer einen Abschnitt gemeistert hatte, rief der nachfolgenden Person nützliche Tipps zum Bewältigen des Abschnitts zu. Auch hier ging es nur gemeinsam und einer nach dem anderen, denn ein Überholen auf den Strecken war ausgeschlossen. So erreichte ich schließlich das Ende des Parcours. Um wieder nach unten zu gelangen, musste man sich jetzt mit seinem Gurt in eine Seilbahn einklinken, abspringen und darauf vertrauen (oder hoffen?), dass der Gurt halten würde. Das kostete mich zugegebenermaßen ein klein wenig Überwindung. Dafür wurde ich allerdings mit einer dynamischen und durchaus spaßigen Abfahrt belohnt und hatte schnell wieder festen Boden unter den Füßen.

Nach einigen Abstechern auf die roten Parcours war es jetzt an der Zeit, sich an eine schwarze Strecke zu wagen. Ein wenig ehrfürchtig las ich das Warnschild, welches vor dem Aufstieg zu der Etappe im Erdboden steckte: „Achtung, ab hier wird es sehr anstrengend!“

Also los.

An einer Strickleiter ging es jetzt 20 Meter senkrecht in die Höhe. Das zügige Tempo, mit dem ich den Aufstieg begann, hielt ich nicht lange durch. Schon ab der Hälfte merkte ich, wie die für mich ungewohnten und kräftezehrenden Bewegungsabläufe mir sämtliche Energie raubten und mich dazu zwangen, den Aufstieg zu pausieren. Wollte ich nicht ewig dort hängen bleiben, waren die Optionen begrenzt: Entweder aufhören und nach unten abseilen oder weiter nach oben klettern. Mit einer Mischung aus Neugier darauf, was mich oben erwarten würde, ein wenig Ehrgeiz und einer gehörigen Portion „Ich-kann-doch-jetzt-nicht-auf-halber-Strecke-aufgeben“ sammelte ich also meine Kräfte und kletterte Meter für Meter weiter nach oben, bis ich schließlich die Plattform erreichte. Das Schild hatte auf jeden Fall nicht gelogen.

In 20 Metern Höhe ging es nun weiter von Baum zu Baum. Zuerst an einer Seilbahn, dann tatsächlich auf einem Fahrrad, das entlang eines Drahtseils befestigt war, weiter an einem Kletternetz, an herabhängenden, wackeligen Holzbalken und schließlich auf bekannte Art und Weise per Seilbahn zurück zur Erde.

Damit neigte sich die Zeit im Hochseilgarten für uns auch schon dem Ende entgegen. Für mich als Hochseilgarten-Neuling eine wirklich tolle Erfahrung. Nicht nur, weil das Hangeln und Klettern wirklich Spaß gemacht hat (wo sonst darf man sich als Erwachsener wie auf einem riesigen Kinderspielplatz mal so austoben?) oder ich eigene Grenzen kennenlernen und sogar etwas überschreiten konnte, sondern weil die Zeit im Wald für das gesamte Team von einer ausgesprochen guten Atmosphäre geprägt war. Sowohl bei den Aufgaben am Anfang, die darauf ausgelegt waren, gemeinsam das gesteckte Ziel zu erreichen, als auch während der Zeit des Kletterns. So hörte man von links und rechts – und auch von oben und unten – stets ein motivierendes „Weiter so!“, das bestimmt die eine oder den anderen dazu anspornte, ein klein wenig über sich selbst hinauszuwachsen.

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